Oda Schäfer in POLL

Auch wenn der Film schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist er immer wieder sehenswert. Er beruht lose auf den Erinnerungen der Schriftstellerin und Dichterin Oda Schäfer, die mit 14 Jahren nach dem Tod ihrer Mutter von Berlin aus auf den Hof ihres Vaters an der Ostseeküste Lettlands kommt. Eine deutsche Geschichte.

Am Vorabend des Ersten Weltkriegs ist Estland russische Provinz und Oda erlebt die Schwierigkeiten des Zusammenlebens der unterschiedlichen Volksgruppen. Mit zum Teil überwältigenden Panoramabildern nimmt der Film – auch wenn einige historische Details sehr freimütig erzählt werden – den Zuschauer mit auf eine faszinierende Zeitreise und gibt Anreiz, sich mit dem Werk Oda Schäfers und auch ihres späteren Mannes, Horst Lange, zu beschäftigen.

Eine Interpretation des Gedichts „Die Seherein“ der Band Orplid:

 

 

 

 

Totenwache

Wie eines Vogels Wiederkehren,

So zärtlich treu im neuen Jahr,

Weilst du noch einmal in dem leeren

Gehäuse, wie es immer war.

 

Die Nacht mit ihren leisen Schritten,

Der Wurm im Holz, des Herzens Schlag,

Es scheinet Mahnung, letztes Bitten,

Eh du dich hebst zum jungen Tag.

 

Ich fühle dich, dein scheues Neigen,

O bleibe noch, entflieh noch nicht,

Schon kommt der Morgen, und das Schweigen,

Löst kühler Wind, löst starkes Licht,

 

 

Schon sehe ich die Sterne bleichen

Vor dem verborgnen Sonnenrad,

Und niederfallen von den Speichen

Wird eine neue, goldne Saat.

 

Trailer zum Film:

 

 

Titelbild: Gut Poll, aus dem Film Poll (Hohenpresse-Media)

 

 

Weitere Beiträge