Melchior Lechter – Künstler im George Kreis

Melchior Lechter (1865-1937) ist einer der weniger bekannten Namen im Künstlerkanon des 20. Jahrhunderts. Dies freilich zu unrecht, so oszilliert sein Gesamtwerk zwischen Moderne und Antimoderne, ebeno wie das Diefenbachs oder Fidus.

Lechter stellt sein Werk in das Zeichen eines ganzheitlichen Ansatzes einer Kunstreligion. Entscheidenden Einfluss auf diese Entwicklung hatte die Begegung Lechters mit Stefan George, welche für beide eine nachhaltige Prägung bedeutete. Sie standen sich sehr nah, sowohl persönlich als auch inhaltlich, was der künstlerischen Ansatz betrifft, der dazu führte, dass Lechter etliche Buchtitel für George entwarf und dieser ihm sogar ein Gedicht widmete:

Stefan George, An Melchior Lechter

Deinem Sinn frei und stolz gegen unbill gefeit

Erz im tiegel des heils aller schlacken befreit!

Deiner Seele die hoch überm traumland regiert ·

Uns · der welt jahr um jahr neue wunder gebiert!

Deinem Sein allen einsamen trost und geleit –

Turm von bleibendem strahl in der flutnacht der zeit!

Kalenderblatt für 1898 der Buchdruckerei Julius Sittenfeld, 1897.
Gestaltung zu „Der siebente Ring“ von Stefan George, 1907.
Maximin. Ein Gedenkbuch1 1907.
Titelblatt zu „Die Gedichte“ von Walther von der Vogelweide, 1906.
Blätter für die Kunst, 1900.
Ausstellungskatalog der Galerie Fritz Gurlitt. Erste Ausstellung von Melchior Lechter, 1896.
Bildnis des Künstlers Stefan George, 1900.
Titelblattentwurf zu „Das Jahrhundert Goethes“, 1902.
Große Berliner Kunstaustellung, 1897.
Vita sonmnium breve, 1894.
Lumen de Lumine, Triptychon für das Landesmuseum Münster, 1910.
Zwei Kartons für das „Tristan und Isolde-Fenster“, 1895.
„Nietzsche-Fenster“ in Lechters Bibliothek, 1895.
Triptychon für das Sanktuarium einer Dame, 1907.
„Königin Mode“, 1897.
Orpheus
Panis Angelorum, 1906.
Karton für „Die Weihe am mystischen Quell“, 1903.
Sich umarmendes Paar, späte 1890er.

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