Besonders auf dem Gebiet der Kunst hat der Futurismus neue Maßstäbe gesetzt und durch sein aggressives Auftreten nachhaltigen Eindruck hinterlassen, der sich auf alle modernen Kunstbewegungen ausgewirkt hat. Geschwindigkeit und Dynamismus sollten eine mechanische Kunst prägen. Wir präsentieren 10 Gemälde des Futurismus.
Als ganzheitliche Bewegung hatte der Futurismus freilich größere Bestrebungen als einzig und allein die Kunst zu erneuern, dennoch lässt sich gerade in der Kunst die Motivation, das Alte zu verdrängen und sich durch neue Formen an die Spitze eines Zeitalters zu katapultieren, nachvollziehen. Die aktionistisch-dynamische Weltsicht, die geprägt war durch einen utopischen Charakter, wird durch neue Formgebung ins Bild gesetzt. In diesem Prozess gilt es besonders Umberto Boccioni (1882-1916) zu erwähnen, ein Hauptakteuer der futuristischen Kunstbewegung. Ein sich im Raum bewegender Körper war das Leitmotiv Boccionis, er nannte es „die Malerei des Unsichtbaren“. Das statistische Kunstideal genügt nicht mehr den modernen Anforderungen zu genügen, ab jetzt heißt es: Kunst + Aktion + Leben = Futurismus. Alles fließt und das musste auch in der Kunst deutlich werden. Besonders entscheidend ist hier der Prozess der Politisierung der Kunst, der einen Grundvorgang der Neuzeit widerspiegelt.
„Schließlich müssen wir darauf bestehen, daß der Künstler in der Bildhauerei nicht davor zurückschrecken darf, jedes Mittel, das es ihm erlaubt, Wirklichkeit zu erreichen, zu verwenden. Es gibt keine dümmere Furcht als die, die Grenzen unserer Kunst zu überschreiten.“ – Umberto Boccioni
Bilder entnommen aus: Sylvia Martin/ Uta Grosenick (Hg.), Futurismus, Köln 2017.